Freundeskreis Garbsen ehrte Rostocker Professor Klaus-Peter Schmitz

Zwölfter Ehrenring-Träger des Freundeskreises Garbsen ist der Warnemünder Ingenieur und Biomediziner Klaus-Peter Schmitz. Der 69-Jährige steht für die Verbindung von universitärer Forschung und industrieller Entwicklung. Vor rund 140 Gästen, darunter der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies, wurde ihm im am 17. November 2015 der Ehrenring verliehen.

Schmitz ist Professor für biomedizinische Technik und seit 1995 Direktor des Instituts für biomedizinische Technik der Universität Rostock. Alle sieben Redner hoben die vorbildliche interdisziplinäre Ausrichtung seiner Arbeit hervor.

Seine Verbindungen zu Garbsen und Hannover sind zahlreich und intensiv. Die Maschinenbau-Fakultät der Leibniz-Uni – künftig mit dem Campus in Garbsen ansässig –, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Laser-Zentrum Hannover stehen auf der langen Liste seiner Kooperationspartner. Die Verleihung des Ehrenrings sehe er als „Anerkennung für diese Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizintechnik“ an, sagte Schmitz.

Schmitz gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Stent-Technologie. Stents sind Implantate, die Blutgefäße stützen. Zurzeit arbeitet er an abbaubaren Stents – sie sollen nur solange eingesetzt werden, wie es medizinisch notwendig ist, und sich nach der Stützphase von wenigen Wochen oder Monaten im Körper des Patienten auflösen.

Schmitz kommt aus dem Schiffsbau: 1972 bis 1984 arbeitete er als Entwicklungsingenieur am Institut für Schiffbau Rostock. Danach wechselte er zur Medizintechnik und arbeitete an Entwicklungen von künstlichen Herzen. Nach eigenen Worten kein so weiter Weg: Mit Mechanik, Materialermüdung und Flüssigkeiten kannte er sich aus. Er hat mehr als 100 Patente angemeldet. Viele davon seien in der Praxis erprobt und bewährt, sagte Minister Lies.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Rostocker Institut befindet sich seit 1998 das Medizintechnik-Unternehmen Cortronik mit etwa 200 Mitarbeitern. Cortronik gilt als Marktführer im Bereich der Stent-Technologie, nicht zuletzt Folge der engen Zusammenarbeit mit dem Institut für biomedizinische Technik. „Grundlagenforschung, angewandte Forschung und Produktion sollten dicht beieinander sein“, sagte Schmitz. Das ist leicht nachvollziehbar: Der Weg von der Theorie zur Praxis und vom Prototypen zur Serienreife wird auf diese Weise verkürzt, Reibungsverluste werden minimiert.

„Ich bewundere die Energie und Tatkraft, mit der er die Biomedizintechnik in Rostock auf ein extrem hohes Niveau gehoben hat“, sagte Laudator Heyo Kroemer, Dekan und Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen. Schmitz gehöre zu den wenigen Professoren, die eine „echte und enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen realisiert haben“.

HAZ/NP, Leine-Zeitung, Bernd Riedel, Ausgabe 18.11.2015

(Bild von Joachim Giesel)

 

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