GARBSEN (cl). Im feierlichen Rahmen übergab der Garbsener Freundeskreis den „Ehrenring 2006“ an den Nobelpreisträger Theodor Hänsch. Im Ratssaal gaben sich renommierte Wissenschaftler die Ehre. Die Laudatio hielt Professor Dr. Herbert Welling vom Institut für Quantenoptik der Hannoverschen Leibniz-Universität. Der Garbsener Freundeskreis hat sich der Wissenschaft verschrieben: Auf die Verleihung des „Ehrenringes 2006“ an den Nobelpreisträger Professor Dr. Theodor Hänsch folgte zwei Tage später im großen Hörsaal des PZH (Produktionstechnisches Zentrum) ein Vortrag von Professor Dr. Heinz Haferkamp, der zu den Ideengebern des Ehrenringes zählt und zum Thema Nanotechnologie referierte.
Der Ringträger gibt sich die Ehre
„Es war uns eine Ehre, Theodor Hänsch in Garbsen begrüßen zu dürfen“, sagt Freundeskreis-Vorsitzender Wolfgang Galler nach dem dritten Ehrenring-Abend im Rathaus. Hänsch, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching war 2005 mit dem Nobelpreis in Physik für seine Forschung ausgezeichnet worden. „Über dem Nobelpreis lacht nur noch der Himmel, höher geht es nicht“, sagte Professor Haferkamp zum Stellenwert der Stockholmer Auszeichnung. Hänsch habe an den exzellentesten Universitäten der Welt gelehrt. Der Preisträger habe 460 Publikationen verfasst und könne 20 Patente vorweisen, berichtete Haferkamp.Im Ratssaal wurde Hänsch von einer Reihe renommierter Wissenschaftler mit Worten des Lobes bedacht. Ein Grußwort hielt der Präsident der Hannoverschen Leibniz-Universität Professor Dr. Erich Barke. Ebenfalls unter den Rednern fanden sich der Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Dr. Josef Lange und der Direktor des Max-Planck-Institutes für Gravitationsphysik, Professor Dr. Karsten Danzmann. Mit seiner Laudatio komplettierte Professor Dr. Herbert Welling vom Institut für Quantenoptik der Universität Hannover die Liste der hochkarätigen Redner.
Haferkamp referiert über Nanotechnik
Die Rolle der Stadt Garbsen als Wissenschaftsstandort wurde im Ratssaal nicht nur durch die Anwesenheit der zahlreichen Gelehrten unterstrichen. Insbesondere der Ringträger lobte die Mitarbeiter der ansässigen Universitäts-Institute. Hier werde Wissenschaft „auf Weltniveau“ betrieben, so Hänsch. Beispielhaft sei das Projekt „Rebirth“ (Zentrum für Regenerative Medizin) – für diese Kooperation von Medizinischer Hochschule und Universität Hannover hatte die EU unlängst Fördermittel in Höhe von 7,8 Millionen Euro bereitgestellt.
An dieser Forschergemeinschaft ist auch Professor Heinz Haferkamp beteiligt, der zum Abschluss der Freundeskreis-Vortragsreihe „Mensch, Natur, Technik“ mit Einblicken in seine Arbeit begeisterte. Interessiert lauschten die Zuhörer den spannenden Ausführungen des Wissenschaftlers über beschichtete Krawatten, von denen die Spaghetti-Soße einfach abperlt, über kratzfeste Autolacke, die Tumortherapie mit Nanohülsen und die Möglichkeit, wie Comikheld Spiderman mit speziellen Handschuhen an Häuserfassaden hochklettern zu können.
Über physikalisch mögliches sowie technisch visionäres sprach Haferkamp, der es verstand sein Referat mit Beispielen aus der Praxis anschaulich zu gestalten. „Sie sehen, die Größe macht den Unterschied“, sagte Haferkamp mit Verweis auf die Arbeit im Nanomaßstab. Denn der milliardste Teil eines Meters (Nanometer) sei weder sicht- noch fühlbar.