Erdbeben, verunreinigtes Trinkwasser und Klimaschäden: Die Ängste, die mit dem Thema Fracking verbunden werden, sind in der Bevölkerung teils tief verankert. Referent Professor Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissemschaften und Rohstoffe, räumte beim Stadtgespräch des Freundeskreises und der Stadt Garbsen zum Thema „Fracking – zu Recht umstritten?“ mit einigen Vorurteilen auf, zeigte aber auch Verständnis für Kritiker.
„Hydraulic Fracking – oder kurz Fracking – ist eine Methode, die bei der Gewinnung von Erdgas angewandt wird. Durch Wasser werden kleine Risse im Gestein der Lagerstätten erzeugt. Das Ziel von Fracking ist, die Durchlässigkeit der Lagerstätten zu erhöhen und somit Flüssigkeiten und Gase durch Bohrung leichter gewinnen zu gönnen“, erklärte Kümpel. Insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht sei die Gewinnung von Erdgas in deutschen Lagerstätte beachtlich. „Wir importieren einen Großteil von Erdgas und Erdöl, das wir zur Deckung unseres Energiebedarfs benötigen, aus dem Ausland.“
Nicht nur die Kosten für den Import seien zu senken, auch würde die deutsche Wirtschaft durch Steuern auf in Deutschland gewonnenes Erdgas profitieren. „Derzeit ist unsere Energiebereitstellung stark vom Import abhängig, das gilt es zu ändern“, forderte Kümpel.
Die Bevölkerung sei laut Kümpel durch fälschliche Darstellungen der Gerfahren beeinflusst. „Vergleicht man die Risiken der Förderung von Erdgas durch Fracking mit der konventionellen Gewinnung von Erdöl, so liegen keine größeren Gefahren vor“, klärte Kümpel auf. Häufig zeigten die Medien Darstellungen, die entstehende Risse überproportional und unrealistisch abbildeten und so die Angst vor Erdbeben erhöhen, so die Einschätzung des Experten.
Rundblick Garbsen/Seelze, Mareike Friedberg,