Stadtgespräche: Freundeskreis lädt zu Vortrag über Unfallchirurgie ein
Dieser Vortrag war nichts für schwache Nerven: In der Reihe Stadtgespräche ging es im Ratssaal am 1. November 2015 um das Thema Unfallmedizin. Professor Christian Krettek, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie der MHH, referierte auf Einladung des Freundeskreises und der Stadt Garbsen über die Fortschritte in der Versorgung von Schwerverletzten.
Beim Anblick von Bildern aus dem Operationssaal, offenen Wunden und rabiaten Behandlungsvorgängen wurde so manchen schlecht, ein Zuhörer kippte sogar um, als es um die Versorgung einer Patientin ging, die vom Pferd gestützt war.
Auch dem Laien verständlich wurde bei allem vorgetragenen Fachwissen, dass die Quote der tödlichen Verkehrsunfälle seit den siebziger Jahren stark rückläufig ist und die Fortschritte in der Medizin daran einen großen Anteil hatten. Krettek stellte insbesondere neue bild- gebende Verfahren wie den Ganzkörper-CT und die Etablierung flächendeckender regionaler Traumazentren heraus. „Entscheidend für die erfolgreiche Behandlung heute ist die Zeit, die vom Unfall bis zum CT verstreicht. Analysen zeigen, dass wir dank der Traumazentren signifikant besser geworden sind“, so Krettek.
In seiner Vision vom OP der Zukunft übernehmen Roboter bestimmte Arbeits- schritte für den Chirurgen, werden CT-Bilder auf dem Behandlungstisch erstellt und Bio-Implantate im Gelenkbereich verwendet. Moderator und stellvertretender Freundeskreis-Vorsitzender Professor Heinz Haferkamp ließ im Podium mit Matthias Schönermark, Sebastian Zenz, Christoph Korallus und Karsten Kuhn weitere Mediziner zu Wort kommen.
Diese zeigten, dass die verschiedenen Disziplinen wie Rehabilitation und Anästhesie ineinander greifen. „Gemeinsam bewegen wir den Patienten wieder auf das Pferd“, fasste Korallus zusammen.
(Artikel aus „hallo Rundblick Garbsen/Seelze vom 4.11.2015; Bericht von cl)